Vegetation und Ernte 2020

Vegetation und Ernte

 

2020 - ein klimatisches Wechselbad

Einmal mehr zeigte sich das Wetter in allen Facetten. Einem sehr milden und schneearmen Winter folgte ein viel zu warmer Frühling. Die Vegetation war bereits im April dem durchschnittlichen Wachstum zwei bis drei Wochen voraus. Die Reben schossen förmlich in die Höhe, was uns einen hohen Arbeitseinsatz im Rebberg abverlangte. 

 
 


Die Niederschläge entsprachen dem langjährigen Mittel. Zweimal zog auch leichter Hagelschlag über den Oelberg hinweg. Glücklicherweise hielten sich die Schäden in Grenzen. Mai und Juni waren hingegen eher etwas zu kühl. Die Hitze der Sommermonate kompensierte die kälteren Vormonate schnell und brachte die Trauben an den steilen Südhängen förmlich zum Kochen, was zu einem frühzeitigen Farbumschlag führte.

Der starke Regen Ende August, begleitet von einer kurzen Kälteperiode, stoppten den Reifeprozess, was der überdurchschnittlich warme September wiederum wett machte. 

Fäulnis hatten wir kaum. Doch einmal mehr machte sich vor der Ernte die Kirschessigfliege KEF breit. Wir versuchten mit vielen Fallen (Massenfang) dem Schädling Herr zu werden. Leider nur mit bedingtem Erfolg. So entschieden wir uns Mitte September den Pinot Noir mit 96 Oechslegraden zu ernten. 

 

Qualität vor Quantität

Obwohl wir alles andere als einen goldenen Oktober hatten, liessen wir den Chardonnay noch weiter an den Stöcken hängen. Wir brauchten starke Nerven. Das nasskalte Wetter nötigte uns einige schlaflose Nächte ab. Zum Schluss zahlte sich das Zuwarten aus! Bei einem schönen und trockenen Wetterfenster brachten wir den Chardonnay mit 95 Öchslegraden und perfekter Reife in den Keller.

Die Qualität der Ernte ist einmal mehr sehr gut. Mengenmässig treten wir gegenüber dem Vorjahr zwar etwas kürzer, doch die schönen und gut gereiften Trauben entschädigen dies. 


Die exakte Arbeit der Wimmlerinnen und Wimmler leisten einen zusätzlichen bedeutenden Beitrag zur Qualität der Weine, was wir an dieser Stelle herzlich verdanken. Nachdem uns der Jahrgang 2019 wunderschöne Weine beschert hat eifert der 2020er dem Vorjahr nach und wird wohl die typische Ölbergnase hervorbringen.